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1. Deutschland (mit besonderer Berücksichtigung des Wirtschaftslebens und Verkehrs), Weltverkehr und Welthandel, Allgemeine Erdkunde, Astronomische Geographie - S. 9

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
Die Bewohner Deutschlands. § 8 • (Kunstanstalt u, Verlag 2öulj. Fülle, Barmen ) Abb. 3, § 6. Eine Talsperre. Vorne, an einer Einengung des Tales, die Sperrmauer, die wegen des gewaltigen Wasser- drucks talaufwärts gewölbt und nach unten zu stark verbreitert ist. Diese Talsperre faßt „nur" 3 Mill. cbm Wasser. Die Eder-Talsperre (Sperrmauer 50 m hoch und unten 34 m dick!) wird 60—70 mal soviel Wasser fassen. 3. Niederschläge bekommt der Westen etwa 75, der Osten 55 cm (Grund der Verschieden- heit! Deutschland im Durchschnitt 65 cm). Hauptregenzeit ist der Juli. — Hauptwinde: der Südwest- und der Westwind. 4. Deutschland liegt im Gebiet der sommergrünen Laubbäume; das ist zugleich das wich- tigste Ackerbau- und Rindviehzuchtgebiet Europas. Der Charakterbaum der Laubwälder ist die Buche. 2/3 der Wälder sind Nadelwälder (auf den Sandebenen die Kiefer, im Gebirge Fichte und Edeltanne). Mit Wald ist der vierte Teil Deutschlands bestanden. Mitten durch Deutsch- land läuft die Grenze des Weinbaus (§44, 1 b). 5. Die großen Raubtiere sind ausgerottet (der Wolf kommt zuweilen noch aus Rußland in die ostpreußischen Wälder herüber). Jagdwild: Hirsche, Rehe, Hasen (Elentier gehegt in einem Walde am Kurischen Haff, das Wisent — nicht Auerochs — im Wildpark des Fürsten Pleß in Oberschlesien). 6. Die Bewohner Deutschlands. (Vaterl. Erdk. § 44—51). 1. Deutschland ist pt92°/0 von Deutschen bewohnt. Von den 8% Nichtdentschen § 8 kommen allein 6% (fast 4 Mill.) auf die Polen. In Posen ist reichlich die Hälfte polnisch, in Westpreußen Ys, in Schlesien V4, in Ost- preußen V5. Was versteht man unter „Polengefahr"? Was tut die Ausiedeluugskommifsion? (Bisher 315 deutsche Bauerndörfer mit 100 000 Einw. geschaffen.) — Großepolnischearbeiter- kolonien sind auch im Ruhrkohlengebiet entstanden; der Kreis Mecklinghausen hat Z- B. 20% Polen. (Ursache?). — Nächst den Polen sind die Franzosen am stärksten vertreten (Ys Mill., Grund?). Außer den Polen sind an Slawen vorhanden die Masureu in Ostpreußen, die Kassuben südwestlich von Danzig, die Litauer in der Umgegend von Memel, die Wenden an der oberen Spree.

2. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 375

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 375 — jeder den einen Zipfel der Wurst in den Mund nehmen und heben, mit dem andern Teil fuhren sie um den Kopf, und wenn sie das dritte Mal zum Munde kamen, so biß er es ab; das war alsdann sein Teil. Davon ist dann das Sprichwort noch heut zu Tage vorhanden: „Man muß dir eine Wurst braten, die dir dreimal ums Maul geht." Im Amte Beckum liegen die Pfarrdörfer Lippborg an der Lippe mit 1915, Sünninghausen mit 561 und Vellern mit 811 Eingesessenen, alle drei mit hügeligen Wald- und Ackerfluren. Die Stadt Ahlen westlich von Beckum und gleichfalls an der Werse und an der Köln-Mindener Bahn, auf sehr fruchtbarem Boden, mit 5595 Einwohnern, von denen 5262 katholisch, 231 evangelisch, 102 jüdisch sind, hat eine katholische und evangelische Kirche und ein Amtsgericht; Strontianitban, Plüschweberei, Fabrik für verzierte und emaillierte Geschirre und landwirtschaftliche Ma- fchinen vertreten die Industrie; Schweine- und Kälberzucht und der Viehhandel sind bedeutend; der Fang der vielen Hechte in der Werse ist beträchtlich. Nach der Sage ist Ahlen von dem heidnischen Fürsten Alanus im 4. Jahrhundert gegründet. Der Name wird aber auch von Alah = Heiligtum abgeleitet; man errichtete gern christliche Kirchen auf heidnischen Kultusstätten, und das soll auch Bischof Liudger gethau haben. Die Stadt war früher eine Festung. Im Amte die große Pfarr- und Landgemeinde Heessen mit 2129 und die kleinere Dolberg mit 1032 Eingesessenen. Östlich von Beckum liegt die Stadt Oelde, auch an der Köln- Mindener Bahn, mit 3241 Bewohnern, von denen 3060 katholisch, 123 evangelisch, 58 jüdisch, hat eine katholische und evangelische Kirche und ein Amtsgericht. Die Bewohner treiben Ackerbau und Viehzucht und einen lebhaften Handel mit gemästeten Ochsen, Kühen und Schweinen; auch sind dort große Branntweinbrennereien und eine Fabrik für emaillierte Geschirre. Der alte Ort bestand schon zu Liudgers Zeiten; dieser bildete aus ihm und einigen umliegenden Dörfern eine Pfarrei. Im gleichnamigen Amte liegen die Land- und katholischen Pfarr- gemeinden Ennigerloh mit 3352 und Stromberg mit 1536 Ein-

3. Heimatkunde der Provinz Westfalen - S. 44

1901 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 44 — den Ebenen. Nur ein geringer Teil der Niederschläge gelangt ohne weiteres in die Bäche und Flüsse. Die zahlreichen Wälder mit ihren dichten Moospolstern wirken wie ein Riesenschwamm, sie saugen die nieder- fallenden Wassermengen begierig auf und geben sie nach und nach an die darunter liegenden Erd- und Gesteinsmassen ab. Dem Laufe der nn- durchlässigen Gesteinsschichten folgend, gelangen die Wassermassen nach langer Wanderung schließlich an die Oberfläche der Erde und bilden hier Quellen. S. Skizze I, Ii, Iii. Weil die Bächlein und Flüsse meist von den hohen Bergen herab- kommen, haben sie einen schnellen, reißenden Lauf und bringen namentlich in Zeiten der großen Regengüsse im Herbst und der Schneeschmelze im Frühling eine Fülle von Trümmerstücken der verwitterten Gesteine ins Thal und überfluten zerstörend die Wiesen und Äcker. Die Bewohner wissen aber die Natnrkräste in ihren Dienst zu ziehen. Dieselben Bäch- Fig. 15. a Durchlässige Schichten- Sandstein, Kalk, Gesteinstrümmer, d. Undurchlässige Schichten: Thon, Thonschiefer, Lehm. lein, welche zeitweise zerstörend die Fluren bedecken, bewässern befruchtend die Wiesen, treiben die zahlreichen Hammerwerke, Holzschneidereien, Mühlen u. s. w. Einzelne kleine Flüßleiu kommen kaum zur Ruhe, immer wieder werden sie in kleinen Teichen zu neuer Arbeit gestaut (Lenne, Rhamede, Bohrte, Eneppe, Henne). In den Zeiten der großen Regengüsse und der Schneeschmelze kann der Mensch nur einen geringen Teil der Wasserfluten nutzbringend verwerten. Man ist darum iu deu letzten Jahren bestrebt gewesen, diese Wassermassen in riesigen Teichen, die man durch Absperrung eines ganzen Thüles herstellte, aufzuspeichern für den Sommer, wo es sonst vielfach an Wafser zu den industriellen Betrieben fehlte. Die Heilerbecker Thalsperre bei Milspe faßt etwa 450000 edm Wasser, die Fulbecker Thalsperre zwischen Altena und Lüdenscheid 700000 cbm. Wenden wir nun noch unseru Blick auf die Bewohner der Gewässer. In den klaren Gebirgsgewässern trieben früher zahlreiche Fische (Forellen, Barsche, Weißfische) und Krebse ihr Weseu. Infolge der mannigfaltigen Verunreinigung des Wassers durch die zahlreiche» industriellen Anlagen hat aber die Zahl der Fische beständig abgenommen. In neuerer Zeit sind durch die Fischereivereine unter Beihilfe des Staates Versuche an- gestellt worden, durch Einsetzen künstlicher Fischbrut den Fischreichtum wieder zu heben.

4. Heimatkunde der Provinz Westfalen - S. 52

1901 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
herrlichen Aussicht wird der Wanderer im Gebirge seine helle Freude haben an der schönen Pflanzen- und Tierwelt. Freilich ist die Beobachtung des Tierlebens im Walde nicht jedermanns Sache. Da mnß man ost mit der Sonne und stellenweise noch viel früher aufstehen, weuu man die Bewohner der Wälder zu Gesichte bekommen will. Neben dem stolzen Hirsch, dem Könige der Wälder (Wittgenstein, Arnsberger Wald), treffen wir häufig in Rudeln das flüchtige Reh. Eilfertig krenzt Meister Lampe nnsre Straße, um seine furchtsame Person im Dunkel des Waldes iu Sicherheit zu bringen. Dort verbergen sich geschickt die listigen Räuber des Waldes, Fuchs, Wiesel und Marder. Grimbart, den Dachs, sucht man bei Tage vergeblich im Walde, er verläßt erst am Abend seinen Bau. Die kleinen Singvögelein erfüllen Berg und Thal mit ihrem lieb- lichen Gesauge; im Schatten des Waldes suchen und finden sie Zuflucht vor deu zahlreichen kleinem und größern Feinden iwürger, Sperber, Falke, Eule, Habicht). Den vereinzelt vorkommenden Auerhähnen, Birk- Hähnen (Fasanen) wird eifrig nachgestellt; jedoch ist die Jagd im Gebirge zwar eine recht gesunde, aber keine sehr gewinnbringende Beschäftigung. E. Die Beschäftigung der Bewohner des Gebirgsdreiecks. Die Beschäftigung der Bewohner ist von der Natur des Landes abhängig. Ein großer Teil der Bewohner des Gebirgs gewinnt als Ackerbauer seinen Lebensunterhalt. Weil aber der Ackerbau wegen der Unfruchtbarkeit des Bodens und der Rauheit des Klimas nur kümmerliche Erträge liefert, kann er allein die Bewohner nicht ernähren. Im Kreise Siegen, sowie in den Ortschaften, welche an der Ruhr und ihren zahl- reichen Nebenflüssen liegen, blüht die Viehzucht. Die in zahlreichen Mol- kereien gewonnene gewürzige Butter wird iu andere Gegenden versandt. Aber nur ein geringer Teil des Bodens ist Acker- und Wieseubodeu. Weil der größte Teil des Bodeus mit Hoch- und Niederwaldungen bedeckt ist, finden viele Bewohner ihre Beschäftigung im Walde als Waldarbeiter.^) Da gilt es große Bestände niederzulegen, neue auszuforsten und zu durchlichten. Die Verarbeitung der Weichhölzer zu deu mannig- fachsten Küchengeräten bietet namentlich den Bewohnern der entlegenen Kreise Wittgenstein^) und Brilon eine günstige Erwerbsquelle. Bei der weiteren Verarbeitung der gehauenen Stämme zu Holzkohlen, Brettern, Fässern, Papier finden zahlreiche Arbeiter lohnende Beschäftigung.***) Der größte Teil des gewonnenen Holzes wird aber als Bau- und Gruben- holz versandt. Der Ruhrkohlenbezirk bezieht aus Westfalen allein in einem Jahre 351000 t (35100 Eisenbahnwagen) Grubenhölzer; ebenso ist der Bedars au Grubeuholz im Kreise Siegeu und Olpe recht groß. *) S, Hauberge. S. 30—32. **) Berleburg, Girkhausen, Langewiese. ***) Gerbereien s. Hauberge, Seite 30—32.

5. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 167

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 167 Abb. 114. Skelett einer pflanzenfressenden Riesenechse (Diplodocus) im Sencken- bergischen Museum zu Frankfurt a. M. 18 m lang. Abb. 115. Wahrscheinliches Aussehen des Diplodocus. Auf das Tertiär folgte eine Zeit, in der eine erhebliche Temperatur- erniedrigung eintrat, die Eiszeit. Es bildeten sich große Gletscher- massen, die einen großen Teil der gemäßigten Zone bedeckten. In

6. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Wiesbaden (Nassau) - S. 35

1913 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 35 — An der Eder sind die Flecken Hatzfeld, Battenberg und ^Dodenau zu erwähnen. Den nördlichsten Punkt des Regierungsbezirks bildet Bromskirchen. Südlich von Gladenbach (Flecken) hat der Kreis einen Ausläufer mit dem Flecken "'Königsberg und dem Dünsberge. Dieser ist ein schöner, waldbedeckter Kegel. Sein Gipfel ist mit mächtigen Ring- wällen umgürtet, welche wahrscheinlich von den alten Deutscheu zum Schutze gegen Feinde angelegt sind. 8. Erzeugnisse (Produktes. Es sind dies teils Natur-, teils Kunstprodukte. Erstere werden durch die Natur hervorgebracht; letztere entstehen durch den Kunstfleiß der Meuscheu. Mit allen wichtigen Erzeugnissen der Natur ist Nassau reich gesegnet. Seine Bewohner können stolz sein auf die 7 berühiuteu „W" ihres Landes: Wasser, Wein, Weizen, Wiesen, Wald, Wild und Wege. Auch die Industrie, d. i. die Herstellung der Kunstprodukte aus deu Rohstoffen, hat einige hervorragende Zweige aufzuweisen. Die be- deuteudste Industrie ist in Höchst, Griesheim, Frankfurt, Biebrich und im Kannenbäckerlande. 1. Produkte ans dem Tierreich. Einen bedeutenden Erwerb der Bewohner bildet die Viehzucht. Auf dem Westerwalds ist die Rindvieh- zncht hervorragend. Dagegen stndet man im Taunus und iu den Getreide- gegenden die meisten Pferde. Im übrigen kommen die gewöhnlichen Haustiere vor. An Wild findet man: Hirsche, Rehe, Hasen, Wild- schweine, Füchse, Dachse, Wildkatzen, Feld- und Auerhühner Die einzige Giftschlange Deutschlands, die Kreuzotter, kommt in Nassau nicht vor. Giftlos sind die Nattern. Die gelbliche Natter lebt nur bei Schlangenbad. Selten ist auch die Würfeluatter, die sich nur an der uutereu Lahn und namentlich an den warmen Quellen von Ems vorfindet. Von den Fischen ist die Forelle in allen klaren Bächen gemein. In Fischteichen werden besonders Hechte und Karpfen gezogen. In den Flüssen kommen vor: Hechte, Aale, Salme oder Lachse und Störe. Salme werden hauptsächlich bei St. Goarshausen und Braubach gefangen. Sie waudern wie die Störe aus dem Meere in den Rhein. Der Stör ist der größte unserer Fische. Er wird bis 2 m lang und gegen 100 kg schwer. Die Bienenzucht wird überall gepflegt. . Das Leder, ein Kuustprodukt, wird durch Gerben aus Tierhäuten gewonnen. Gerbereien sind hauptsächlich in Idstein, Limburg, Diez, Herborn, Dilleuburg und Haiger. 2. Produkte aus dem Pflanzenreich. Die wichtigsten sind: Ge- treide, Kartoffeln, Obst, Wein, Flachs, Hopfen und Holz. Getreide Siehe die Bemerkung zu Abschnitt 5! 3*

7. Teil 2 - S. 96

1913 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 96 — Jahrtausende gedauert.' Endlich aber schwand das Meer/ und' wieder wurde uusre Gegend von der lachenden Sonne beschienen. Lange, lange Zeiträume folgten, in denen Pappeln, Erlen und Weiden an den Flüssen, Buchen, Eichen und Nadelbäume auf den Höhen wuchsen und Elefanten, Nashörner, riesige Hirsche, Löwen, Bären und Luchse bei uns wohnten. s 58. Von den Schätzen, die das Urmeer uns hinterlassen hat. wichtiger und wertvoller als die versteinerten Lebewesen der Urzeitmeere ist etwas andres, das uus das Meer der grauen Vergangenheit hinterlassen hat. Es ist ein Schatz von solcher Größe und solchem Wert, daß wir es noch gar nicht ausdenken können. Was wird es sein, was das garstige, salzige Meer uns vererbt hat? Gold, Silber und Edelgestein ist es nicht. Da ihr es nicht wißt, wollen wir es zu ersorscheu suchen. Wohl mancher von euch ist schon in Salzuflen, in Oeynhausen oder Rothenfelde gewesen. Da habt ihr vielleicht an den Salinen das herabtropfende Wasser probiert oder ans den Quellen getrunken. Es schmeckt salzig; denn die besuchten Quellen oder Brunnen jener Orte sind salzhaltig. Man nennt sie Salzquellen oder Solquellen. Außer den genannten gibt es in unsrer Heimat noch manche Solquellen. Suchen wir die Orte auf der Heimatkarte auf! Ju der Nähe des Teutoburger Waldes sind es: Rothenfelde, Marienbad zwischen Dissen und Borgholzhausen, früher Halle — der Name deutet schon auf Salz hin — und Bielefeld, Heepen, Herford, Salzuflen, Oeynhausen, Meinberg; im Weserberglande: Pyrmont, Münder, Salzhemmendors und im Hellwege: Salzkotten, Western- kotten, Sassendorf, Hamm und Königsborn. Also eine stattliche Zahl. Nehmen wir den Stab in die Hand und wandern durch Norddeutsch- lauds Gaue, vom Niederrhein bis fast an die Memcl, so treffen wir noch viele Orte an, in denen Salz gewonnen wird oder Salzquellen der Erde entspringen. Woher kommen die zahlreichen Solen? Nun, unzweifelhaft aus der Erde, und mit dem Waffer auch das Salz. Das Salz muß also überall da in der Erde vorhanden sein, wo sich Salz- quellen finden. Es findet sich in ungeheuren Mengen in großen Salz- lagern in ganz Norddeutschland. Bei Staßfnrt ist das Salzlager 1170 in dick oder mächtig und bei dem Orte Spereuberg in der Nähe von Berlin sogar über 1200 in. Doch bleiben wir in unsrer engen Heimat. Die vielen Salz- quellen am Teutoburger Walde und in seiner Nähe sagen uns also, daß dort tief in der Erde große Salzlager liegen. ■ Da nun Bielefeld vor dreihundert Jahren felbst eine Salzquelle hatte und ein Badeort war und heute bei Heepen seit 1847 eine neue Salzquelle vor-

8. Heimatkunde für die Provinz Rheinland - S. 86

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
86 Heimatkunde für die Provinz Rheinland. roten Ackerwinden, deren erste Pracht sich draußen auf den Kleeschlägen zeigt. Wer in früher Morgenstunde oder am späten Nachmittage vorsichtig durch die Fluren wandert, kann manchmal allerliebste Bilder tierischen Familienglückes beobachten. Die Ricke mit ihren weihgefleckten Kirchen, Fasanen und Reb- hühner, manchmal auch Wachteln mit ihren kleinen Hühnchen, Junghasen auf frischem Klee und manches andere mehr." 3. Erwerbsquellen. Oer durch den Schlamm des Rheines gedüngte, daher fruchtbare Loden erzeugt einen trefflichen Graswuchs, der noch durch das milde und regenreiche Klima an Üppigkeit gewinnt. Selbst im lvinter verlieren die weiten Wiesen kaum ihr grünes Aussehen. Sie gewähren einer Menge von Rindern das notwendige Futter, daher erweist sich hier die Viehzucht als lohnende Erwerbsquelle- ja in manchen Bezirken des Niederrheins, z. B. im Kreise Rees, bildet sie die Hauptbeschäftigung der Bewohner. Tag und Nacht bleibt das Vieh im Sommer auf der Weide. Tümpel und Teiche, die überall vorhanden, dienen ihm als Tränke. Da grasen vorzügliche Kühe, die täglich 20 I milch liefern. Dreimal am Tage kommen die Mägde mit dem sauber gescheuerten Milchkübel auf die Weide, um die Tiere zu melken. Neben dem Milchvieh beleben auch Mastvieh und Jungvieh die kaum absehbaren Wiesen- flächen. Die Milch wird tn den Molkereien zu Lutter, in den großen Käsereien, die das Eigentum von Käsereigenossenschaften sind, zu dem weit und breit geschätzten „Holländer" und „Edamer" verarbeitet. Neben der Viehzucht bringt der Ackerbau reichen Gewinn, besonders Kohl, Weizen und Zuckerrüben ge- deihen in dem schweren Loden gar trefflich, ja sogar die Tabakpflanze wird am Niederrhein zwischen Tanten und Emmerich in großen Mengen angebaut. Um die gegen Wind sehr empfindlichen Pflanzungen zu schützen, werden sie mit Hecken umzäunt. Die pflanze erreicht etwa Manneshöhe und besitzt lange, breite Blätter, die den Tabak liefern. Levor der Bauer mit der Ernte beginnen kann, wird durch einen Steuerbeamten die Pflanzung abgeschätzt und die Steuer festgesetzt, die der Bauer zu zahlen hat. Alsdann kann die Ernte beginnen. Die Blätter werden vorsichtig abgebrochen, in der Mittelrippe gespalten und auf Stangen geschnürt, um sie zum Trocknen aufzustellen. Während des Trocknens erhält das Blatt eine braune Farbe. Die Blätter werden alsdann in Bündel gebunden und in die Tabakfabriken geschickt. Die Städte O u i s - bürg, Mülheim a. b. Ruhr, ©rsoy, Wesel, Rees, Emmerich und Eleve besitzen solche Fabriken. Die besten Blätter werden hier zu Zigarren zusammengerollt, die andern zu Rauchtabak zerschnitten. Außer Viehzucht und Ackerbau muß auch der am Niederrhein eifrig betriebene Fischfang Erwähnung finden. Durch den regen Schiffsverkehr und die Verunreinigung des Wassers hat allerdings der frühere Fischreichtum bedeutend abgenommen- doch erweist sich der Lachs- oder Salmfang auch heute noch als sehr ergiebig. Zwar muß auch hier die Erhaltung der Lachseier künstlich geschehen. In besonderen An- stalten werden die Eier ausgebrütet. Die Jungbrut wird dann in Nebenbächen des Rheines ausgesetzt. Zwei bis drei Jahre bleiben die jungen Tiere in diesen,

9. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Kassel (Kurhessen) - S. 45

1905 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann Kesselring
— 45 — Das sollte sogleich jede Krankheit heilen; wer aber argwöhnisch sei, den sollte es wild und rasend machen. Ohne etwas Schlimmes zu ahnen, gab Helmburg ihrem Gemahle das Tränklein. Kaum aber hatte dieser es gekostet, so fing er an schrecklich zu wüten und zu rasen. Er drohte alle zu töten, und auch Helmbucg mußte vor ihm fliehen. Der Graf glaubte nämlich, seine Gemahlin habe ihm Gift gereicht. Obwohl sie ihre Unschuld beteuerte, verurteilte er sie zum Tode. Die Gräfin mußte mit ihrer treuesten Dienerin einen Wagen besteigen, der mit wilden Rossen bespannt war. Diese jagten in wildem Laufe über Berg und Tal, bis sie um Mittag ermattet an einem Bächlein hielten, um zu trinken. Da sprang Helmburg mit ihrer Dienerin schnell aus dem Wagen ins Wasser. Bei dem Sprunge kam ihr ein Fischlein in die hohle Hand. Das nahm sie mit ans Ufer, dankte auf den Knieen Gott für ihre Rettung und gelobte, an dieser Stelle ein Kloster zu bauen. Dieses wurde um 950 gegründet. In demselben diente die fromme Helmburg Gott bis an ihr Ende. Sie nannte das Kloster Fischbeck zum Andenken daran, daß ihr ihm Bache das Fischlein in die Hand geraten war. In der alten schönen Klosterkirche befindet sich noch eine alte gewirkte Decke, auf welcher die ganze Begebenheit bildlich dargestellt ist. Die Stadt Obernkirchen am Fuße des Bückebergs hat bedeutende Steinkohlenbergwerke und Steinbrüche. Am Fuße des Deister finden wir das Städtchen Rodenberg mit Saline und Solbad und das berühmte Schwefelbad Nenndorf. Beide Orte sind wie Obernkirchen am Rande der Norddeutschen Tiefebene gelegen. Der nördliche Teil des Kreises ge- hört schon zu dieser Tiefebene und bildet die tiefstgelegene Gegend Hessens. Tiefster Ort ist das Dorf Jddensermoor, nur 47 m über dem Meeres- spiegel. Sachsenhagen ist die nördlichste Stadt unseres Regierungsbezirks. Das Dorf Haste erwähnen wir als Eisenbahnknotenpunkt. 8. Erzeugnisse (Produktes. Es sind dies teils Natur- teils Kunstprodukte. Erstere werden durch die Natur hervorgebracht; letztere entstehen durch den Kunstfleiß der Menschen. Mit allen wichtigen Erzeugnissen der Natur ist Hessen gesegnet. Auch die Industrie, d. i. die Herstellung der Kunstprodukte aus den Roh- stoffen hat einige hervorragende Zweige aufzuweisen. Die bedeutendste Industrie ist in den Städten Kassel, Hanau, Fulda, Hersfeld, Schmal' kalden und Eschwege. 1. Produkte aus dem Tierreich. Einen bedeutenden Erwerb der Bewohner bildet die Viehzucht. Vortreffliches Rindvieh zieht man an der Rhön, am Vogelsberg, an der Schwalm und im Kreise Rinteln. Schöne Pferde gibt es hauptsächlich in der Maingegend, im Schwalm- grund, bei Kassel und an der Weser. Im übrigen kommen die gewöhn- lichen Haustiere vor. An Wild findet man: Hirsche, Rehe, Hasen, Wildschweine, Füchse, Dachse, Wildkatzen, Feld- und Auerhühner. Die einzige Giftschlange Deutschlands, die Kreuzotter, kommt in manchen Ge- genden häufig vor, z. B. im Thüringerwald und in der Rhön. Giftlos n Siehe die Bemerkung zu Abschnitt 5!

10. Heimatkunde der Provinz Hessen-Nassau nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. 74

1905 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
74 — liche Waldeinsamkeit wird nur durch das Hacken des Spechtes und das Schreien des Eichelhähers unterbrochen. Im Richelsdorfer Gebirge findet man Kupferschiefer und Kobalt, Münden Witzenhsn. Allendorf ß en Eschwege Cph, \# , Biedenkopf"^ ^ä\x Marbun Kartenskizze Nr. 8. Das hessische Lerg- und Hügelland. die früher hier gegraben wurden; jetzt wird nur noch Schwerspat ge- Wonnen. An das Richelsdorfergebirge reiht sich im No. das Ring- gaugebirge, ein wasserarmes, kaltes Kalksteingebirge mit kahlen Höhen; im Nw. schließt sich das Stolzingergebirge an mit dem 550 m
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