Die Bewohner Deutschlands.
§ 8
• (Kunstanstalt u, Verlag 2öulj. Fülle, Barmen )
Abb. 3, § 6. Eine Talsperre.
Vorne, an einer Einengung des Tales, die Sperrmauer, die wegen des gewaltigen Wasser-
drucks talaufwärts gewölbt und nach unten zu stark verbreitert ist. Diese Talsperre faßt „nur"
3 Mill. cbm Wasser. Die Eder-Talsperre (Sperrmauer 50 m hoch und unten 34 m dick!)
wird 60—70 mal soviel Wasser fassen.
3. Niederschläge bekommt der Westen etwa 75, der Osten 55 cm (Grund der Verschieden-
heit! Deutschland im Durchschnitt 65 cm). Hauptregenzeit ist der Juli. — Hauptwinde:
der Südwest- und der Westwind.
4. Deutschland liegt im Gebiet der sommergrünen Laubbäume; das ist zugleich das wich-
tigste Ackerbau- und Rindviehzuchtgebiet Europas. Der Charakterbaum der Laubwälder ist die
Buche. 2/3 der Wälder sind Nadelwälder (auf den Sandebenen die Kiefer, im Gebirge Fichte
und Edeltanne). Mit Wald ist der vierte Teil Deutschlands bestanden. Mitten durch Deutsch-
land läuft die Grenze des Weinbaus (§44, 1 b).
5. Die großen Raubtiere sind ausgerottet (der Wolf kommt zuweilen noch aus Rußland
in die ostpreußischen Wälder herüber). Jagdwild: Hirsche, Rehe, Hasen (Elentier gehegt in einem
Walde am Kurischen Haff, das Wisent — nicht Auerochs — im Wildpark des Fürsten Pleß in
Oberschlesien).
6. Die Bewohner Deutschlands.
(Vaterl. Erdk. § 44—51).
1. Deutschland ist pt92°/0 von Deutschen bewohnt. Von den 8% Nichtdentschen § 8
kommen allein 6% (fast 4 Mill.) auf die Polen.
In Posen ist reichlich die Hälfte polnisch, in Westpreußen Ys, in Schlesien V4, in Ost-
preußen V5. Was versteht man unter „Polengefahr"? Was tut die Ausiedeluugskommifsion?
(Bisher 315 deutsche Bauerndörfer mit 100 000 Einw. geschaffen.) — Großepolnischearbeiter-
kolonien sind auch im Ruhrkohlengebiet entstanden; der Kreis Mecklinghausen hat
Z- B. 20% Polen. (Ursache?). — Nächst den Polen sind die Franzosen am stärksten vertreten
(Ys Mill., Grund?). Außer den Polen sind an Slawen vorhanden die Masureu in Ostpreußen,
die Kassuben südwestlich von Danzig, die Litauer in der Umgegend von Memel, die Wenden
an der oberen Spree.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf]]
Extrahierte Personennamen: Niederschläge Erdk
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Barmen Deutschland Deutschland Europas Deutschlands Kurischen_Haff Oberschlesien Deutschlands Deutschland Polen Posen Westpreußen Schlesien Mecklinghausen Polen Ostpreußen Danzig
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Westfalen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 375 —
jeder den einen Zipfel der Wurst in den Mund nehmen und heben,
mit dem andern Teil fuhren sie um den Kopf, und wenn sie das
dritte Mal zum Munde kamen, so biß er es ab; das war alsdann
sein Teil. Davon ist dann das Sprichwort noch heut zu Tage
vorhanden: „Man muß dir eine Wurst braten, die dir dreimal
ums Maul geht."
Im Amte Beckum liegen die Pfarrdörfer Lippborg an der
Lippe mit 1915, Sünninghausen mit 561 und Vellern mit 811
Eingesessenen, alle drei mit hügeligen Wald- und Ackerfluren.
Die Stadt Ahlen westlich von Beckum und gleichfalls an der
Werse und an der Köln-Mindener Bahn, auf sehr fruchtbarem
Boden, mit 5595 Einwohnern, von denen 5262 katholisch, 231
evangelisch, 102 jüdisch sind, hat eine katholische und evangelische
Kirche und ein Amtsgericht; Strontianitban, Plüschweberei, Fabrik
für verzierte und emaillierte Geschirre und landwirtschaftliche Ma-
fchinen vertreten die Industrie; Schweine- und Kälberzucht und
der Viehhandel sind bedeutend; der Fang der vielen Hechte in der
Werse ist beträchtlich. Nach der Sage ist Ahlen von dem heidnischen
Fürsten Alanus im 4. Jahrhundert gegründet. Der Name wird
aber auch von Alah = Heiligtum abgeleitet; man errichtete gern
christliche Kirchen auf heidnischen Kultusstätten, und das soll auch
Bischof Liudger gethau haben. Die Stadt war früher eine Festung.
Im Amte die große Pfarr- und Landgemeinde Heessen mit 2129
und die kleinere Dolberg mit 1032 Eingesessenen.
Östlich von Beckum liegt die Stadt Oelde, auch an der Köln-
Mindener Bahn, mit 3241 Bewohnern, von denen 3060 katholisch,
123 evangelisch, 58 jüdisch, hat eine katholische und evangelische
Kirche und ein Amtsgericht. Die Bewohner treiben Ackerbau und
Viehzucht und einen lebhaften Handel mit gemästeten Ochsen, Kühen
und Schweinen; auch sind dort große Branntweinbrennereien und
eine Fabrik für emaillierte Geschirre. Der alte Ort bestand schon
zu Liudgers Zeiten; dieser bildete aus ihm und einigen umliegenden
Dörfern eine Pfarrei.
Im gleichnamigen Amte liegen die Land- und katholischen Pfarr-
gemeinden Ennigerloh mit 3352 und Stromberg mit 1536 Ein-
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
— 44 —
den Ebenen. Nur ein geringer Teil der Niederschläge gelangt ohne
weiteres in die Bäche und Flüsse. Die zahlreichen Wälder mit ihren
dichten Moospolstern wirken wie ein Riesenschwamm, sie saugen die nieder-
fallenden Wassermengen begierig auf und geben sie nach und nach an die
darunter liegenden Erd- und Gesteinsmassen ab. Dem Laufe der nn-
durchlässigen Gesteinsschichten folgend, gelangen die Wassermassen nach
langer Wanderung schließlich an die Oberfläche der Erde und bilden hier
Quellen. S. Skizze I, Ii, Iii.
Weil die Bächlein und Flüsse meist von den hohen Bergen herab-
kommen, haben sie einen schnellen, reißenden Lauf und bringen namentlich
in Zeiten der großen Regengüsse im Herbst und der Schneeschmelze im
Frühling eine Fülle von Trümmerstücken der verwitterten Gesteine ins
Thal und überfluten zerstörend die Wiesen und Äcker. Die Bewohner
wissen aber die Natnrkräste in ihren Dienst zu ziehen. Dieselben Bäch-
Fig. 15. a Durchlässige Schichten- Sandstein, Kalk, Gesteinstrümmer,
d. Undurchlässige Schichten: Thon, Thonschiefer, Lehm.
lein, welche zeitweise zerstörend die Fluren bedecken, bewässern befruchtend
die Wiesen, treiben die zahlreichen Hammerwerke, Holzschneidereien,
Mühlen u. s. w. Einzelne kleine Flüßleiu kommen kaum zur Ruhe,
immer wieder werden sie in kleinen Teichen zu neuer Arbeit gestaut
(Lenne, Rhamede, Bohrte, Eneppe, Henne). In den Zeiten der großen
Regengüsse und der Schneeschmelze kann der Mensch nur einen geringen
Teil der Wasserfluten nutzbringend verwerten. Man ist darum iu deu
letzten Jahren bestrebt gewesen, diese Wassermassen in riesigen Teichen,
die man durch Absperrung eines ganzen Thüles herstellte, aufzuspeichern
für den Sommer, wo es sonst vielfach an Wafser zu den industriellen
Betrieben fehlte. Die Heilerbecker Thalsperre bei Milspe faßt etwa
450000 edm Wasser, die Fulbecker Thalsperre zwischen Altena und
Lüdenscheid 700000 cbm.
Wenden wir nun noch unseru Blick auf die Bewohner der Gewässer.
In den klaren Gebirgsgewässern trieben früher zahlreiche Fische (Forellen,
Barsche, Weißfische) und Krebse ihr Weseu. Infolge der mannigfaltigen
Verunreinigung des Wassers durch die zahlreiche» industriellen Anlagen
hat aber die Zahl der Fische beständig abgenommen. In neuerer Zeit
sind durch die Fischereivereine unter Beihilfe des Staates Versuche an-
gestellt worden, durch Einsetzen künstlicher Fischbrut den Fischreichtum
wieder zu heben.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf]]
herrlichen Aussicht wird der Wanderer im Gebirge seine helle Freude haben
an der schönen Pflanzen- und Tierwelt. Freilich ist die Beobachtung des
Tierlebens im Walde nicht jedermanns Sache. Da mnß man ost mit
der Sonne und stellenweise noch viel früher aufstehen, weuu man die
Bewohner der Wälder zu Gesichte bekommen will. Neben dem stolzen
Hirsch, dem Könige der Wälder (Wittgenstein, Arnsberger Wald), treffen
wir häufig in Rudeln das flüchtige Reh. Eilfertig krenzt Meister Lampe
nnsre Straße, um seine furchtsame Person im Dunkel des Waldes iu
Sicherheit zu bringen. Dort verbergen sich geschickt die listigen Räuber
des Waldes, Fuchs, Wiesel und Marder. Grimbart, den Dachs, sucht
man bei Tage vergeblich im Walde, er verläßt erst am Abend seinen Bau.
Die kleinen Singvögelein erfüllen Berg und Thal mit ihrem lieb-
lichen Gesauge; im Schatten des Waldes suchen und finden sie Zuflucht
vor deu zahlreichen kleinem und größern Feinden iwürger, Sperber,
Falke, Eule, Habicht). Den vereinzelt vorkommenden Auerhähnen, Birk-
Hähnen (Fasanen) wird eifrig nachgestellt; jedoch ist die Jagd im Gebirge
zwar eine recht gesunde, aber keine sehr gewinnbringende Beschäftigung.
E. Die Beschäftigung der Bewohner des Gebirgsdreiecks.
Die Beschäftigung der Bewohner ist von der Natur des Landes
abhängig. Ein großer Teil der Bewohner des Gebirgs gewinnt als
Ackerbauer seinen Lebensunterhalt. Weil aber der Ackerbau wegen der
Unfruchtbarkeit des Bodens und der Rauheit des Klimas nur kümmerliche
Erträge liefert, kann er allein die Bewohner nicht ernähren. Im Kreise
Siegen, sowie in den Ortschaften, welche an der Ruhr und ihren zahl-
reichen Nebenflüssen liegen, blüht die Viehzucht. Die in zahlreichen Mol-
kereien gewonnene gewürzige Butter wird iu andere Gegenden versandt.
Aber nur ein geringer Teil des Bodens ist Acker- und Wieseubodeu.
Weil der größte Teil des Bodeus mit Hoch- und Niederwaldungen
bedeckt ist, finden viele Bewohner ihre Beschäftigung im Walde als
Waldarbeiter.^) Da gilt es große Bestände niederzulegen, neue auszuforsten
und zu durchlichten. Die Verarbeitung der Weichhölzer zu deu mannig-
fachsten Küchengeräten bietet namentlich den Bewohnern der entlegenen
Kreise Wittgenstein^) und Brilon eine günstige Erwerbsquelle. Bei der
weiteren Verarbeitung der gehauenen Stämme zu Holzkohlen, Brettern,
Fässern, Papier finden zahlreiche Arbeiter lohnende Beschäftigung.***) Der
größte Teil des gewonnenen Holzes wird aber als Bau- und Gruben-
holz versandt. Der Ruhrkohlenbezirk bezieht aus Westfalen allein in
einem Jahre 351000 t (35100 Eisenbahnwagen) Grubenhölzer; ebenso
ist der Bedars au Grubeuholz im Kreise Siegeu und Olpe recht groß.
*) S, Hauberge. S. 30—32.
**) Berleburg, Girkhausen, Langewiese.
***) Gerbereien s. Hauberge, Seite 30—32.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld]]
— 167
Abb. 114. Skelett einer pflanzenfressenden Riesenechse (Diplodocus) im Sencken-
bergischen Museum zu Frankfurt a. M. 18 m lang.
Abb. 115. Wahrscheinliches Aussehen des Diplodocus.
Auf das Tertiär folgte eine Zeit, in der eine erhebliche Temperatur-
erniedrigung eintrat, die Eiszeit. Es bildeten sich große Gletscher-
massen, die einen großen Teil der gemäßigten Zone bedeckten. In
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf]]
— 35 —
An der Eder sind die Flecken Hatzfeld, Battenberg und ^Dodenau
zu erwähnen. Den nördlichsten Punkt des Regierungsbezirks bildet
Bromskirchen. Südlich von Gladenbach (Flecken) hat der Kreis einen
Ausläufer mit dem Flecken "'Königsberg und dem Dünsberge. Dieser
ist ein schöner, waldbedeckter Kegel. Sein Gipfel ist mit mächtigen Ring-
wällen umgürtet, welche wahrscheinlich von den alten Deutscheu zum
Schutze gegen Feinde angelegt sind.
8. Erzeugnisse (Produktes.
Es sind dies teils Natur-, teils Kunstprodukte. Erstere werden
durch die Natur hervorgebracht; letztere entstehen durch den Kunstfleiß
der Meuscheu. Mit allen wichtigen Erzeugnissen der Natur ist Nassau
reich gesegnet. Seine Bewohner können stolz sein auf die 7 berühiuteu
„W" ihres Landes: Wasser, Wein, Weizen, Wiesen, Wald, Wild und
Wege. Auch die Industrie, d. i. die Herstellung der Kunstprodukte aus
deu Rohstoffen, hat einige hervorragende Zweige aufzuweisen. Die be-
deuteudste Industrie ist in Höchst, Griesheim, Frankfurt, Biebrich und
im Kannenbäckerlande.
1. Produkte ans dem Tierreich. Einen bedeutenden Erwerb der
Bewohner bildet die Viehzucht. Auf dem Westerwalds ist die Rindvieh-
zncht hervorragend. Dagegen stndet man im Taunus und iu den Getreide-
gegenden die meisten Pferde. Im übrigen kommen die gewöhnlichen
Haustiere vor. An Wild findet man: Hirsche, Rehe, Hasen, Wild-
schweine, Füchse, Dachse, Wildkatzen, Feld- und Auerhühner Die
einzige Giftschlange Deutschlands, die Kreuzotter, kommt in Nassau nicht
vor. Giftlos sind die Nattern. Die gelbliche Natter lebt nur bei
Schlangenbad. Selten ist auch die Würfeluatter, die sich nur an der
uutereu Lahn und namentlich an den warmen Quellen von Ems vorfindet.
Von den Fischen ist die Forelle in allen klaren Bächen gemein. In
Fischteichen werden besonders Hechte und Karpfen gezogen. In den
Flüssen kommen vor: Hechte, Aale, Salme oder Lachse und Störe.
Salme werden hauptsächlich bei St. Goarshausen und Braubach gefangen.
Sie waudern wie die Störe aus dem Meere in den Rhein. Der Stör
ist der größte unserer Fische. Er wird bis 2 m lang und gegen 100 kg
schwer. Die Bienenzucht wird überall gepflegt.
. Das Leder, ein Kuustprodukt, wird durch Gerben aus Tierhäuten
gewonnen. Gerbereien sind hauptsächlich in Idstein, Limburg, Diez,
Herborn, Dilleuburg und Haiger.
2. Produkte aus dem Pflanzenreich. Die wichtigsten sind: Ge-
treide, Kartoffeln, Obst, Wein, Flachs, Hopfen und Holz. Getreide
Siehe die Bemerkung zu Abschnitt 5!
3*
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf]]
— 96 —
Jahrtausende gedauert.' Endlich aber schwand das Meer/ und' wieder
wurde uusre Gegend von der lachenden Sonne beschienen. Lange,
lange Zeiträume folgten, in denen Pappeln, Erlen und Weiden an
den Flüssen, Buchen, Eichen und Nadelbäume auf den Höhen wuchsen
und Elefanten, Nashörner, riesige Hirsche, Löwen, Bären und Luchse
bei uns wohnten.
s
58. Von den Schätzen, die das Urmeer uns
hinterlassen hat.
wichtiger und wertvoller als die versteinerten Lebewesen der
Urzeitmeere ist etwas andres, das uus das Meer der grauen
Vergangenheit hinterlassen hat. Es ist ein Schatz von solcher Größe
und solchem Wert, daß wir es noch gar nicht ausdenken können. Was
wird es sein, was das garstige, salzige Meer uns vererbt hat? Gold,
Silber und Edelgestein ist es nicht. Da ihr es nicht wißt, wollen wir
es zu ersorscheu suchen. Wohl mancher von euch ist schon in Salzuflen,
in Oeynhausen oder Rothenfelde gewesen. Da habt ihr vielleicht an
den Salinen das herabtropfende Wasser probiert oder ans den
Quellen getrunken. Es schmeckt salzig; denn die besuchten Quellen
oder Brunnen jener Orte sind salzhaltig. Man nennt sie Salzquellen
oder Solquellen. Außer den genannten gibt es in unsrer Heimat
noch manche Solquellen. Suchen wir die Orte auf der Heimatkarte
auf! Ju der Nähe des Teutoburger Waldes sind es: Rothenfelde,
Marienbad zwischen Dissen und Borgholzhausen, früher Halle — der
Name deutet schon auf Salz hin — und Bielefeld, Heepen, Herford,
Salzuflen, Oeynhausen, Meinberg; im Weserberglande: Pyrmont,
Münder, Salzhemmendors und im Hellwege: Salzkotten, Western-
kotten, Sassendorf, Hamm und Königsborn. Also eine stattliche Zahl.
Nehmen wir den Stab in die Hand und wandern durch Norddeutsch-
lauds Gaue, vom Niederrhein bis fast an die Memcl, so treffen wir
noch viele Orte an, in denen Salz gewonnen wird oder Salzquellen
der Erde entspringen. Woher kommen die zahlreichen Solen? Nun,
unzweifelhaft aus der Erde, und mit dem Waffer auch das Salz. Das
Salz muß also überall da in der Erde vorhanden sein, wo sich Salz-
quellen finden. Es findet sich in ungeheuren Mengen in großen Salz-
lagern in ganz Norddeutschland. Bei Staßfnrt ist das Salzlager
1170 in dick oder mächtig und bei dem Orte Spereuberg in der Nähe
von Berlin sogar über 1200 in.
Doch bleiben wir in unsrer engen Heimat. Die vielen Salz-
quellen am Teutoburger Walde und in seiner Nähe sagen uns also,
daß dort tief in der Erde große Salzlager liegen. ■ Da nun
Bielefeld vor dreihundert Jahren felbst eine Salzquelle hatte und ein
Badeort war und heute bei Heepen seit 1847 eine neue Salzquelle vor-
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
— 45 —
Das sollte sogleich jede Krankheit heilen; wer aber argwöhnisch sei, den sollte es wild
und rasend machen. Ohne etwas Schlimmes zu ahnen, gab Helmburg ihrem Gemahle
das Tränklein. Kaum aber hatte dieser es gekostet, so fing er an schrecklich zu
wüten und zu rasen. Er drohte alle zu töten, und auch Helmbucg mußte vor ihm
fliehen. Der Graf glaubte nämlich, seine Gemahlin habe ihm Gift gereicht.
Obwohl sie ihre Unschuld beteuerte, verurteilte er sie zum Tode. Die Gräfin mußte
mit ihrer treuesten Dienerin einen Wagen besteigen, der mit wilden Rossen bespannt
war. Diese jagten in wildem Laufe über Berg und Tal, bis sie um Mittag ermattet
an einem Bächlein hielten, um zu trinken. Da sprang Helmburg mit ihrer Dienerin
schnell aus dem Wagen ins Wasser. Bei dem Sprunge kam ihr ein Fischlein in die
hohle Hand. Das nahm sie mit ans Ufer, dankte auf den Knieen Gott für ihre
Rettung und gelobte, an dieser Stelle ein Kloster zu bauen. Dieses wurde um 950
gegründet. In demselben diente die fromme Helmburg Gott bis an ihr Ende. Sie
nannte das Kloster Fischbeck zum Andenken daran, daß ihr ihm Bache das Fischlein
in die Hand geraten war. In der alten schönen Klosterkirche befindet sich noch eine
alte gewirkte Decke, auf welcher die ganze Begebenheit bildlich dargestellt ist.
Die Stadt Obernkirchen am Fuße des Bückebergs hat bedeutende
Steinkohlenbergwerke und Steinbrüche. Am Fuße des Deister finden wir
das Städtchen Rodenberg mit Saline und Solbad und das berühmte
Schwefelbad Nenndorf. Beide Orte sind wie Obernkirchen am Rande
der Norddeutschen Tiefebene gelegen. Der nördliche Teil des Kreises ge-
hört schon zu dieser Tiefebene und bildet die tiefstgelegene Gegend Hessens.
Tiefster Ort ist das Dorf Jddensermoor, nur 47 m über dem Meeres-
spiegel. Sachsenhagen ist die nördlichste Stadt unseres Regierungsbezirks.
Das Dorf Haste erwähnen wir als Eisenbahnknotenpunkt.
8. Erzeugnisse (Produktes.
Es sind dies teils Natur- teils Kunstprodukte. Erstere werden
durch die Natur hervorgebracht; letztere entstehen durch den Kunstfleiß der
Menschen. Mit allen wichtigen Erzeugnissen der Natur ist Hessen gesegnet.
Auch die Industrie, d. i. die Herstellung der Kunstprodukte aus den Roh-
stoffen hat einige hervorragende Zweige aufzuweisen. Die bedeutendste
Industrie ist in den Städten Kassel, Hanau, Fulda, Hersfeld, Schmal'
kalden und Eschwege.
1. Produkte aus dem Tierreich. Einen bedeutenden Erwerb der
Bewohner bildet die Viehzucht. Vortreffliches Rindvieh zieht man an
der Rhön, am Vogelsberg, an der Schwalm und im Kreise Rinteln.
Schöne Pferde gibt es hauptsächlich in der Maingegend, im Schwalm-
grund, bei Kassel und an der Weser. Im übrigen kommen die gewöhn-
lichen Haustiere vor. An Wild findet man: Hirsche, Rehe, Hasen,
Wildschweine, Füchse, Dachse, Wildkatzen, Feld- und Auerhühner. Die
einzige Giftschlange Deutschlands, die Kreuzotter, kommt in manchen Ge-
genden häufig vor, z. B. im Thüringerwald und in der Rhön. Giftlos
n Siehe die Bemerkung zu Abschnitt 5!
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe]]
74 —
liche Waldeinsamkeit wird nur durch das Hacken des Spechtes und das
Schreien des Eichelhähers unterbrochen.
Im Richelsdorfer Gebirge findet man Kupferschiefer und Kobalt,
Münden
Witzenhsn.
Allendorf
ß
en
Eschwege
Cph,
\# ,
Biedenkopf"^ ^ä\x
Marbun
Kartenskizze Nr. 8. Das hessische Lerg- und Hügelland.
die früher hier gegraben wurden; jetzt wird nur noch Schwerspat ge-
Wonnen. An das Richelsdorfergebirge reiht sich im No. das Ring-
gaugebirge, ein wasserarmes, kaltes Kalksteingebirge mit kahlen Höhen;
im Nw. schließt sich das Stolzingergebirge an mit dem 550 m
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]